Freitag, 28. Oktober 2011

Generation Wodka - Der Griff zur Flasche



Alkohol ist die Droge Nummer eins, sagt Bernd Siggelkow - www.kinderprojekt-arche.de -  und dokumentiert mit dem Buch „Generation Wodka“ das Problem anhand schockierender Einzelfälle. Der Griff zur Flasche endet bei vielen Jugendlichen im Krankenhaus.
45 Tequila hatte der 16-jährige Lukas in einer Berliner Kneipe getrunken. Erst fiel er ins Koma, wenige Wochen später war er tot. Wochenlang diskutierten Politiker, Wissenschaftler, Eltern und Sozialarbeiter über das Thema „Komasaufen“.
„Saufen, erbrechen, weitersaufen“ sei für viele Jugendliche zum „Volkssport“ geworden. Das Problem ziehe sich durch alle Schichten. „Es gibt eine Art Wohlstandsverwahrlosung. Prozentual sind es viel mehr Gymnasiasten als Hauptschüler, die sich regelmäßig betrinken.“
In dem Buch porträtieren die Autoren junge Leute, die unterschiedliche Negativerfahrungen gemacht haben. Ein solches Beispiel ist das von Marek, der unter Alkoholeinfluss den Cousin seiner Freundin verprügelte und noch auf ihn eintrat als der bereits am Boden lag. Auf dem Weg ins Krankenhaus starb das Opfer, Marek wurde zu neun Jahren Haftstrafe verurteilt. Es sind sehr persönliche Geschichten und Schicksale, die die Autoren aufgeschrieben haben. Am Ende stellen sie eine Reihe von Forderungen. Nach amerikanischem Vorbild befürworten sie ein allgemeines Alkoholverbot in der Öffentlichkeit, eine Promille-Grenze für öffentliche Verkehrsmittel, ein striktes Alkoholverbot für Schwangere und ein Verkaufsverbot an Tankstellen.
Dass die Forderungen kaum Aussicht auf Erfolg haben, gestand Siggelkow gleichwohl ein. Es gehe ihm darum, wachzurütteln und eine Debatte zu führen.
(Quelle: Der Tagesspiegel/Berlin)

Meine Gedanken zu diesem Thema:
Warum greifen die Jugendlichen zu Alkohol? Darauf brauchen wir Antworten und Lösungen, damit die junge Generation nicht noch mehr in den Abgrund fällt. Früher war es die Bierflasche, heute sind es die harten Mixgetränke, die dem Körper noch mehr Schaden zufügen.
Ist das die wirkliche Lösung - jedes Wochenende trinken, den Kummer der Woche vergessen, den Stress im Rausch verdrängen? Ganz bestimmt nicht. Die Jugendlichen sind sich gar nicht bewusst, welche Folgen der Alkoholkonsum in ihrem Leben haben wird. Diesbezüglich bedarf es vorzeitige Aufklärung in den Schulen und Elternhäusern, damit diese Probleme ein wenig eingedämpft werden.
Was sind die Beweggründe, dass Jugendliche so früh anfangen zur Flasche zu greifen? Sie haben Kummer, Stress, fehlende Liebe und Verständnis, sind überfordert, fühlen sich alleine, nutzlos in der Welt und vieles mehr. Genau dort müssen wir ansetzen. Den Jugendlichen eine Hilfe sein - sie brauchen eine Vertrauensperson, damit sie den inneren Halt nicht ganz verlieren -  ihnen zeigen, dass Leben ordentlich zu gestalten - ihnen christlichen Werte zum Leben vermitteln und eine Hilfestellung sein, wenn es darum geht Lösungen für Probleme zu suchen. Leider ist es heute oftmals so, dass Elternteile wenig Zeit haben und Kinder sich nicht verstanden oder geliebt fühlen. Dies ist in erster Linie das Grundproblem und der Griff zur Flasche.
Aufklärung in der Erziehung fängt bei den Kleinen an. Leider werden wir das Problem nie in den Griff bekommen, wenn Eltern sich nicht für ihre Kinder interessieren und christliche Werte in der Gesellschaft verloren gehen.
Es gibt ein Sprichwort: Früher war alles besser.
Nein, niemals war alles besser, denn Menschen werden immer wieder Fehler machen. Wer aber einmal ernsthaft darüber nachdenkt, welchen Sinneswandel unsere Gesellschaft in vielen Bereichen angenommen hat, der wird sich darüber klar sein, dass die christlichen Werte stark in den Hintergrund gerückt sind.
Wo sollen Jugendliche hinschauen, wenn Grundregeln in der Politik, der Kirche, der Schule, von Eltern, etc. missachtet werden. Wer dort Werte wegwirft, braucht sich um unsere Gesellschaft und ihre Handlungen nicht zu wundern.
Die Kinder und Jugendlichen in Deutschland brauchen unsere Unterstützung. Sie sind unsere Zukunft. Helfen Sie mit!

@ Jeanette Holdinghausen, Autorin

Die Genehmigung, diesen Kommentar auf meinem Blogspot zu veröffentlichen, wurde mir seitens dem Kinderprojekt „Die Arche“ erteilt.

Ein ähnliches regionales Projekt:
http://www.kinderarmut-in-deutschland.de/



2 Kommentare:

  1. Sehr schöner Bericht liebe Jeanette, ich teile deine Meinung ... die Kinder von heute sind "haltlos"...es fehlen Ihnen Werte, Glauben und Vertrauen. Aber woher bekommen, wenn die Eltern es ihnen nicht vermitteln bzw. weitergeben?? In einer Gesellschaft, welche mittlerweile nur noch auf Oberflächlichkeiten basiert, bei der Äusserlicheiten und SCHEIN bewahren das A und O ist, es nur noch um schneller, besser, weiter , höher etc...geht, was kann man da erwarten ?
    Wo beibt die Anerkennung als der Mensch der man ist? Wo die seelisch/emotionalen Bedürfnisse ? Kann man auf Dauer immer nur funktionieren ???
    Ein Mensch, der sich seiner Stärken, Talente und Potentiale nicht bewusst ist und dem vor allem der seelisch/ emotionale Halt fehlt, schlittert hilflos durch diese rauhe Welt. Wem wundert es dann noch, das Betäubung die einzigste Flucht aus dieser derben Realität ist ?

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  2. Unsere Kinder sind der Spiegel unserer Gesellschaft. Was die Erwachsenen zu vertuschen suchen, zeigen die Kinder uns auf. Alkohol und Zigaretten werden nicht verboten, Alkohol sogar in der Werbung schön geredet, weil die sowieso schon Wohlhabenden damit Unsummen an Steuergeldern einstreichen. Es geht in unserem System nur darum, die Wirtschaft am laufen zu halten. Deshalb wird Müttern beigebracht, dass Arbeit, und sich was leisten können glücklicher macht, als seine zufriedenen Kinder in den Arm zu nehmen und ihnen einfach eine Geschichte vorzulesen. Wahrscheinlich trinken sie alle Abends einen Schluck darauf, damit sie ihr schlechtes Gewissen nicht spüren müssen.

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