Heute schreibe ich von einer Geschichte, die sich in USA/Philadelphia ereignet hat.
Eines Tages ging ein Mann um die Mittagszeit durch die Chestnut Street und bemerkte, wie ein Stadtstreicher auf ihn zukam. Er war von Kopf bis Fuß völlig verdreckt. Das Auffälligste jedoch war sein Bart. Er reichte ihm fast bis zu Hüfte herab und an ihm klebten Essensreste. In der Hand hielt er einen Becher Kaffee von McDonald’s. Die Dreckspuren von seinen Lippen waren nicht zu übersehen. Der Dreckspatz torkelte auf ihn zu und schaute in seinen Becher. Plötzlich blickte er zu ihm herüber und rief: „Hallo, Sie! Schluck Kaffee gefällig?“
Diesem Mann stand der Sinn nicht danach. Aber er wusste, dass es richtig wäre, seine großzügige Geste anzunehmen, und so erwiderte er: „Klar, ich nehme gerne einen Schluck.“
Als er ihm den Becher zurückgab, schaute er ihn direkt ins Gesicht und meinte: „Na, Sie sind ganz schön spendabel, dass Sie so einfach Ihren Kaffee verschenken. Wie komme ich denn zu dieser Ehre?“
Der alte verdreckte Mann, schaute ihm in die Augen und antwortete: „Tja, ….irgendwie hat der Kaffee heute besonders gut geschmeckt, und ich finde, wenn Gott einem was Gutes gibt, dann soll man es auch mit anderen teilen.“ Er staunte nicht schlecht und dachte: Mann, jetzt hat er mich! Unter fünf Dollar werde ich hier wohl kaum davonkommen. Dann fragte er ihn: „Sicher gibt es etwas, womit ich Ihnen als Gegenleistung einen Gefallen tun kann, oder?“
„Ja, Sie könnten mich zum Dank in den Arm nehmen!“ (Er hatte allerdings insgeheim gehofft, mit fünf Dollar davon zukommen).
Plötzlich merkte er etwas. Der Stadtstreicher wollte ihn gar nicht wieder loslassen. Die Leute gingen an ihnen vorüber. Sie starrten sie an. Da stand er nun in seinem feinen Anzug und umarmte diesen stinkenden, verdreckten Typen!
Es war ihm peinlich. Er wusste nicht wie er sich verhalten sollte. Plötzlich wich seine Scham, und er fing an, Achtung für diesen Menschen zu empfinden. In diesem Moment hörte er, wie eine Stimme durch die Korridore der Zeit hallte:
„Denn ich bin hungrig gewesen. Hast du mir zu Essen gegeben? Ich bin nackt gewesen. Hast du mich gekleidet? Ich bin krank gewesen. Hast du mich versorgt? Ich war Stadtstreicher in der Chestnut Street. Hast du mich in den Arm genommen?
Mich hat diese Geschichte tief berührt und gezeigt, wie wichtig es ist, mit offenen Augen und Ohren durch den Tag zu gehen. Es gibt viele Sorgen und Nöte in dieser Welt. Seien wir denen, die unsere Hilfe (es muss kein Stadtstreicher sein) benötigen, ein Engel, ein Berater und ein guter Zuhörer. Legen wir einmal für eine kurze Zeit am Tag unseren Egoismus beiseite. Es lohnt sich. Geh mit offenen Augen und Ohren durch dein Leben, dann wirst du Wunder erleben.
@ Jeanette Holdinghausen
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